Herbstzeit – Kürbiszeit Kürbisernte und Erntedank

Kürbisse sind eines der klassischen Herbstgemüse: Im Oktober gibt es wohl kaum einen Haushalt, in dem nicht Kürbissuppe oder ein andere Kürbisrezept gekocht wird. Häufig sind Zierkürbisse an Wohnungs- und Hauseingängen zu sehen, in Kirchen tummeln sich die bunten Gemüsekugeln auf Gabentischen. Und je früher es abends dunkel wird, desto häufiger sieht man vor Häusern Kürbisgeister flackernd in die Dunkelheit grinsen. Zeit für eine kleine Lernreise zum Brauchtum des Erntedankfestes, das (zumindest inzwischen) ohne Kürbis nicht vorstellbar wäre!
Dass Kürbisse im Herbst nebst anderen Nutzpflanzen-Früchten in der Kirche ausgelegt werden, hat seinen Ursprung im vorchristlichen Brauchtum. Schon in der vorchristlichen Zeit feiern Menschen Erntefeste, um sich für reiche Ernten zu bedanken und/oder Opferfeste, bei denen Opfergaben etwa in Form von Nahrungsmitteln vorgebracht werden in der Hoffnung, eine gute Ernte zu haben. Denn eine gute Ernte hängt neben fleißiger Arbeit in der Landwirtschaft auch stark von Wetter und Klima ab. Ein solches Erntefest, das jährlich im Herbst abgehalten wird, ist das Erntedankfest. Somit ist Erntedank kein kirchliches Fest, weil es seinen Ursprung nicht in einem biblischen Ereignis hat, wird aber dennoch von Protestant:innen und Katholik:innen jährlich auch in Erntedank-Gottesdiensten gefeiert. Diese finden meistens am ersten Oktobersonntag statt, und zu diesem Zweck werden dann die Kirchen mit vielen bunten Ernteerzeugnissen wie Kürbissen dekoriert.
Traditionell wurde das Ende der Ernte auch mit größeren Erntefesten abgeschlossen, bei denen die in der Landwirtschaft tätigen Menschen von ihren Lehnsherren verköstigt wurden. Hier wurde gesungen, getanzt und gelacht. Diese Erntefeste haben sich inzwischen weiterentwickelt und verändert, und so finden in vielen Regionen die Jahrmärkte um das Erntedankfest herum statt.