Die Zwiebel (Allium cepa)
Auch wenn im Supermarkt jederzeit ein scheinbar unerschöpfliches Angebot an frischen Lebensmitteln besteht, bedeutet die Winterzeit heute wie damals, dass viele Gemüsesorten und Lebensmittel haltbar gemacht oder gut gelagert werden müssen – denn die Erntezeit
vieler regional angebauter Gemüse- und Obstsorten ist im Sommer und Herbst. Bis ins Frühjahr hinein können wir bei guter Lagerung oder Haltbarmachung Obst und Gemüse genießen, das bereits vor Wochen oder Monaten geerntet wurde. In vielen Küchen das ganze Jahr über im Dauergebrauch ist die Zwiebel, die im aktuellen Spätwinter nur als sogenannte „Lagerzwiebel“ erhältlich ist. Und kurz bevor es im Garten wieder ans Aussäen und Stecken der ersten Zwiebeln geht, werfen wir in der heutigen Lernreise einen genaueren Blick auf
eines der am häufigsten genutzten Gemüse, die Zwiebel.
Zwiebel ist nicht gleich Zwiebel Ungeahnte Sortenvielfalt des Kulturgemüses
Es gibt ganz unterschiedliche Sorten von Zwiebeln. Die bekanntesten sind sicher die Speisezwiebeln, hier gibt es viele verschiedene Sorten, z. B. die „Stuttgarter Riesen“, „Borettana“ oder „Zittauer“.
Speisezwiebeln oder Küchenzwiebeln haben eine gelb-braune Schale. Daran kann man sie von den roten Zwiebeln unterscheiden – diese haben eine rot-violette Schale, und auch die Zwiebelschichten sind rot eingefärbt. Auch bei rote Zwiebeln gibt es viele Sorten. Außerdem findet man im Supermarkt Gemüsezwiebeln. Diese sind um einiges größer als Speisezwiebeln und viel milder im Geschmack, bis hin zu einer gewissen Süße. Gemüsezwiebeln werden gerne bei Suppengerichten verwendet, oder wenn man gefüllte Zwiebeln zubereitet. Daneben gibt es außerdem weiße Zwiebeln – erkennbar an der fast schon weißen Farbe. All diesen
genannten Zwiebeln ist gemein, dass ihre Form rundlich ist – im Unterschied zur Schalotte oder Edelzwiebel, die oval und etwas kleiner ist und die gerne in der gehobenen Küche verwendet wird. Wenn wir Zwiebeln kaufen, kaufen wir die Zwiebelknollen, also den unterirdischen Teil der Zwiebelpflanze, der das Speicherorgan der Zwiebelpflanze ist und wo Nährstoffe für die Pflanze eingelagert werden. Bei Frühlingszwiebeln oder auch Lauchzwiebeln, die mit Speisezwiebel verwandt sind, ist das etwas anders: Hier verwendet man die gesamte Pflanze. Warum das so ist? Wenn die Zwiebeln reifen, welken die Zwiebeltüten ab und vertrocknen. Außerdem müssen sie lagerfähig sein, und dazu wird der obere Pflanzenteil abgeschnitten. Sind die Zwiebeln trocken und ohne schadhafte Stellen, können sie über den gesamten Winter gut gelagert werden.
Synonyme, Zeitpunkt, Standort
- Speisezwiebel, Küchenzwiebel, der Zwiebel, Zipolle
- Lauchgewächse, blühen in Abhängigkeit von Aussaat zwischen Mai und Juli
- In unseren Gärten und auf Anbauflächen. Besonders gut gedeihen sie in gut gedüngten Beeten.
Je nach Sorte ist die Schale weiß-durchsichtig, gelb-braun oder rötlich bis violett. Die Zwiebel besteht aus vielen Schichten. Die grünen Zwiebeltüten sind hohl und riechen nach Zwiebel. Vorsicht: Bis auf die Küchenzwiebeln sind die meisten in der Natur vorkommenden Pflanzenzwiebeln für den Menschen giftig – also bitte Zwiebeln nur aus dem eigenen Garten, auf dem Markt/ oder im Lebensmittelgeschäft kaufen.
Zwiebeln haben eine starke antibakterielle Wirkung. Sie senken den Blutdruck und den Blutzucker. So hilft eine frisch aufgeschnittene Zwiebel als Notfallversorgung bei Insektenstichen oder Wunden.
Juli-Oktober, Frühlingszwiebeln ab März. Die Lagerung von Speisezwiebeln ist bis ins Frühjahr möglich. Und wer sie im Spätsommer ausgesät hat, kann bereits im März die ersten Frühlingszwiebeln ernten. Wenn man nur die Tüten erntet, treiben sie dann neu aus.
Zwiebeln lassen sich frisch oder getrocknet als Gemüse in der Küche verwenden. Besonders fein schmecken frische Zwiebeltüten von Speise- oder Frühlingszwiebeln.
Rezepte mit Zwiebeln
Quellen:
Koch, H. P. (1994): Die Küchenzwiebel, eine zu Unrecht vernachlässigte Arzneipflanze. Pharmazie in unserer Zeit. Heft 6. S. 333-339.
Marzell, H. (1943): Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, Bd. 1. Leipzig: Hirzel.
Schmeil – Fitschen (Hg.) (2010): Flora von Deutschland., 91. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer.
Universität Bayreuth (Hg.) (2010): Didaktik Chemie. Die Zwiebel. https://web.archive.org/web/20120118150143/http://daten.didaktikchemie.uni-bayreuth.de/umat/zwiebel/zwiebel.htm [2022-01-03].