Kochen im Klassenzimmer
Über das gemeinsame Kochen werden Sprach- und Kommunikationsbarrieren abgebaut und Kompetenzen in Geografie, Mathematik, Biologie, Chemie und Physik erlernt. Wir lernen für uns und andere zu sorgen. Das Ganze findet in Situationen statt, in denen wir bisher nur selten mit dem Kochen in Berührung gekommen sind. Gekocht wird im Klassenzimmer, im Unterricht oder als Teil einer Präsentation oder kulturellen Aktion.
Lernen erleben
Die Kombination aus praktischen Unterrichtswerkzeugen der mobilen Küche und theoretischen Lerninhalten eröffnet vielfältige, kreative Einsatzmöglichkeiten in der Schule. Das gemeinsame Kochen stärkt die Klassengemeinschaft und bietet Austausch und Verständigung zwischen unterschiedlichen Kulturen. Neben der Förderung von Selbstwirksamkeit werden Lerninhalte aus unterschiedlichen Fächern alltagsnah vermittelt und in Bezug zur Umwelt der Schüler:innen gebracht. Kochen spricht alle Sinne an.
Was haben Mathematik, Geografie und Physik mit Ernährung zu tun?
Wir schaffen neue Möglichkeiten und Kontexte, in denen gekocht wird. Kochen ist eine Einladung aktiv an einem Geschehen teilzunehmen – für sich und die Mitmenschen Nahrung zuzubereiten. Messen, wiegen, sieden – und woher kommen die Zutaten?
LernmaterialMultiplikator:innen Workshop für Lehrer:innen
Wir stellen in kürze unser Workshopangebot online.
Anwendungsformen im Unterricht
Die Schüler:innen einer Klasse verteilen sich auf zwei Gruppen. Die erste Gruppe bearbeitet die Inhalte eines Themas zusammen mit der Lehrperson. Dies kann zum Beispiel das gemeinsame Erarbeiten eines Tafelbilds sein, welches das theoretische Wissen visuell zusammenfasst. Die zweite Gruppe bereitet dazu parallel Essen mit dem überkochen-Wagen zu. Die theoretischen Inhalte werden mit einer praktischen Aktion verknüpft. Die Organisation bzw. Verantwortung für das Kochen übernehmen in diesem Fall die Schüler:innen selbst. In regelmäßigen Abständen wechselt die Gruppe, so dass alle Schüler:innen praktische Erfahrung sammeln.
Dies ist die klassische Methode, den Fachunterricht mit dem Kochunterricht zu verknüpfen. Hierbei werden in einer Stunde die theoretischen Grundlagen erarbeitet und vorbereitet. In der darauf folgenden Unterrichtseinheit wird das Erlernte praktisch angewendet. Wissen die Schüler:innen, dass im Nachgang gekocht wird, kann dies die Motivations- und Lernkurve steigern.
Bei dieser Methode werden theoretische und praktische Inhalte in den direkten Bezug zueinander gestellt. In kleinen Gruppen durchlaufen die Schüler:innen im Klassenzimmer verschiedene Stationen, können beispielsweise Sachverhalte erkennen, dokumentieren und interpretieren. Diese Form bedeutet mehr Vorbereitungsaufwand, bietet dafür aber das vielfältigste Lernerlebnis.