Bärlauch
Im Frühling bietet die Pflanze interessante Verknüpfungen – nicht nur zum Biologieunterricht. In unserer Lernreise geben wir Tipps, wie die Blätter erkannt werden. Darüber hinaus haben wir Hintergrundinfos gesammelt und einen Arbeitsauftrag erstellt und selbstverständlich gibt es ein paar leckere Rezeptideen für die Umsetzung in der Küche.
Ein Frühblüher Draußen wird es wärmer und die ersten Bärlauchblätter spitzeln aus dem Laub hervor.
Bärlauch (lat. Allium ursinum) ist ein Narzissengewächs (lat. Amaryllidaceae ), ein sogenannter
Frühblüher. Die ersten Sonnenstrahlen und Plustemperaturen ermöglichen den Frühblühern besondere
Wachstumsbedingungen. Andere Pflanzen haben zu dieser Zeit noch keine Blätter entwickelt, weshalb die
Frühblüher die volle Kraft der Sonne genießen können. Doch die Sonneneinstrahlung reicht noch nicht zur
Photosynthese. Das Geheimnis der Frühblüher ist es, dass sie über den Winter Vorräte (Mineralstoffe) in
bestimmten Pflanzenteilen - z.B. unterirdischen Pflanzenteilen wie der Wurzel - gespeichert haben. Diese
helfen den Pflanzen auszutreiben, sobald die Temperaturen etwas milder werden.
Synonyme, Zeitpunkt, Standort
- Bärenlauch, Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel
- Mehrjährige Pflanze; wächst von März – Mai, blüht von April – Mai
- schattige, nährstoffreiche Standorte, v. a. in Laubmisch- und Auenwäldern; in Schluchten; in Parks zwischen Bäumen; Europa (außer in Südeuropa) und Asien
- Bärlauch wächst meist flächig (viele Pflanzen bedecken den Boden).
- Die Zwiebel ist sehr schmal, die Stängelbasis ist von einer weißen Haut umgeben
- Zwei Blätter wachsen aus einer Zwiebeln. Diese wachsen einzeln und nicht ineinander
geschachtelt aus einem Stängel. - Die Blattoberseiten glänzen, die Unterseite ist matt.
- Die Blattspitzen sind nach hinten gerichtet.
Die Blätter sind parallelnervig (die Blattadern verlaufen nebeneinander und sind nicht verzweigt) - Der Bärlauch blüht weiß.
- Bärlauch enthält viel Vitamin C
- sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen
- Zudem enthält er Inhaltsstoffe, wie z. B. Allicin, Ätherisches Öl, schwefelhaltige Verbindungen
- In der Volksmedizin wird Bärlauch oft wegen seiner antibakteriellen Wirkung eingesetzt, um den
Stoffwechsel anzuregen. Ebenso wird Bärlauch bei Bluthochdruck eingesetzt
- Im April ist Bärlauchzeit
- Immer erst anfassen und sammeln, wenn man die Pflanze auch wirklich kennt und identifiziert
hat (manche Pflanzen sind selbst dann schon hoch giftig, wenn man sie auch nur anfasst!)
Der Knoblauchgeruch alleine ist kein eindeutiges Bestimmungsmerkmal, denn hat man einmal
eine Bärlauchpflanze angefasst, riechen die Finger nach Knoblauch! (und eventuell anders
duftende Pflanzen werden durch den Geruch, der an den Fingern haftet, so nicht erkannt) - Nicht direkt an Wegrändern sammeln (Hunde, Autoverkehr oder viele Menschen, die den Ort
verunreinigen können) - Nicht in der Mitte von Waldlichtungen sammeln, da hier gerne Füchse ihr Geschäft verrichten
- Immer verstreut sammeln, z.B. bei einer Lichtung gestreut über die gesamte Lichtung überall ein
bisschen sammeln - Wichtig – gesammelter Bärlauch sollte vor dem Verzehr immer gründlich mit klarem, kalten
Wasser gewaschen werden
- Maiglöckchen: auch das Maiglöckchen tritt flächig auf, treibt pro Pflanze 2 Blätter aus und hat
parallelnervige Blätter, aber wenn die Pflanze austreibt, sind die Blatttriebe eingerollt; die
Stielbasis ist leicht violett, die Blätter sind fester und riechen nicht nach Knoblauch - Herbstzeitlose: hat eine viel größere Knolle; die Blätter sind, anders als beim Bärlauch,
trichterförmig angeordnet, glänzen dunkelgrün und sind zungenförmig - Aronstab: hat aber eine Knolle; die Blätter sind netznervig und lang gestielt
Der gesamte Bärlauch kann verarbeitet werden. Die gesamte Pflanze kann ohne Bedenken roh oder als Gemüse (also in größeren Mengen) gegessen werden. Der Geschmack ist scharf, knoblauchartig, aromatisch.
Blätter: Bärlauchpesto (Rezept), Bärlauch-Kräuterbutter (Rezept) – saisonale Alternative zur Knoblauchbutter, Bärlauch-Salz, Bärlauchsuppe
Bärlauch getrocknet: in Quark und Saucen
Blütenknospen: als Antipasti (in Öl, Essig oder Salzlake einlegen), Blüten als essbare Dekoration
Zwiebeln: eingelegte Bärlauchzwiebeln
(ab Mai, wenn sich die Blätter der Pflanze zersetzt haben, kann man die Zwiebeln ernten)
Samen: Bärlauch-Pfeffer
Rezepte mit Bärlauch
Arbeitsauftrag
Gestalte dein eigenes Frühblüher-Lexikon
- Suche einen Bärlauch-Sammelplatz in deiner Nähe (Standort für Bärlauch ist in der Einführung beschrieben).
- Untersuche, ob dieser Platz zum Sammeln geeignet ist (Infos unter Bärlauch sammeln).
- Kontrolliere nach allen Regeln, ob es sich um Bärlauch handelt. Ziehe hier den Rat einer zweiten Person hinzu.
- Zeichne die Blattform mit Blattadern
- Benenne die Anzahl der Blätter aus einer Zwiebel.
- Beschreibe die Blüte.
- Suche weitere Pflanzen, die jetzt im Frühjahr schon wachsen oder blühen.
- Fotografiere mindestens 3 Pflanzen und benenne diese anhand einer Internetrecherche.
Quellen
Seilnacht, T. (o.J.): „Frühblüher“. Zugriff unter:
https://www.digitalefolien.de/biologie/pflanzen/frueh/frueh2.htm [29.03.2020].
Fleischhauer, Steffen G./ Guthmann, Jürgen/ Spiegelberger (2017): Essbare Wildpflanzen einfach bestimmen. München/Aarau: AT
Forschergruppe Klostermedizin (Hg.) (2020): „Zur Geschichte von Bärlauch als Heilpflanze“. Zugriff unter: http://www.welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/305-zur-geschichte-von-baerlauch-als-heilpflanze [29.03.2020]
Spohn, Margot/ Golte-Bechtle, Marianne/ Spohn, Roland (2015): Was blüht denn da? Stuttgart:
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